FBG Totenkopf-Vitzerod bzw. Jagdgenossenschaft Georgenthal II Vitzerod
Die Jagdgenossenschaft "Georgenthal II Vitzerod" besteht aus einem kompakten Waldblock, bestehend aus ca. 480 ha Kommunalwald, 440 ha Privatwald, 3,5 ha Landeswald und ca. 50 ha umgebende Wiesen, also ziemlich genau 1000ha, gelegen zwischen Georgenthal und Tambach-Dietharz. Die Waldflächen werden bewirtschaftet durch die Forstbetriebsgemeinschaft Totenkopf-Vitzerod, die Flächen sind – bis auf die ca. 50 ha landwirtschaftlichen Flächen – im Prinzip deckungsgleich mit denen der Jagdgenossenschaft Georgenthal II Vitzerod. Der Kommunalwald gehört zur Gemeinde Drei Gleichen. Der Betrieb ist seit 2002 PEFC-zertifiziert.
Aktuelle und potentielle Baumartenzusammensetzung
Während die potentiell natürliche Vegetation Beerstrauch-Fichten-Tannenwald, Kiefern-Tannenwald und Hainsimsen- (Eichen-) Buchenwald ist, ist aktuell die FBG stark nadelholzgeprägt (>95%). Es dominiert die Fichte, die allerdings zunehmend abgängig ist. Einzel-, trupp- und gruppenweise sind Kiefer und Lärche beigemischt. Der Anteil an Douglasie im Oberstand ist gering. Es gibt insgesamt sieben fruktifizierende ältere Weißtannen. Laubholz ist in der Regel nur einzelbaum- bis truppweise beigemischt.
Entwicklung vielfältiger, gemischter Wälder
In Bereichen mit Laubholzsamenbäumen läuft die Naturverjüngung dieser Baumarten sehr gut und wird natürlich übernommen. Zusätzlich begannen bereits im Gründungsjahr 1993 die Mitglieder der FBG, die vorherrschende Fichte zu ergänzen, 9.680 Buchen wurden damals gepflanzt. Dies setzt sich bis heute fort.
Ziel ist es, einen nadelholzdominierten und ertragreichen Mischwald zu entwickeln und in die kommende Generation zu überführen. Aus diesem Grund werden von Seiten der Waldbesitzer intensive Anstrengungen unternommen. Alleine im Frühjahr 2023 wurden ca. 16.000 Topfpflanzen in die Fläche gebracht (6.500 Weißtannen, 5000 Douglasien, 3000 Küstentannen und 1000 Lärchen). Während der letzten Jahre waren es immer zwischen 20.000 - 25.000 Pflanzen, die mit vereinten Kräften der Jagdgenossenschaft bzw. FBG gepflanzt wurden. Die Buche verjüngt sich von alleine und auch die Eiche kommt langsam, u.a. unterstützt durch Häherkästen, in die Bestände. Alleine im Herbst 2022 wurden so über 1000kg Eicheln ausgebracht. Aufgrund des Mangels an Samenbäumen bei Douglasie und Tanne werden hier seitens der Waldbesitzer große Anstrengungen unternommen, diesen Baumarten einen entsprechenden Anteil an der kommenden Waldgeneration einzuräumen, die geschieht überwiegend durch Pflanzung, der Anteil an Saat nimmt allerdings zu. Im Frühjahr 2023 wurden ca. 40kg Weißtanne gesät.
Wild und Jagd
Die Flächen der FBG liegen im mittleren Thüringer Wald im Rotwildeinstandsgebiet, weiterhin kommen Schwarzwild und Rehwild vor. Der Wolf kommt vor (Nähe Truppenübungsplatz Ohrdruf). In den äsungsarmen reinen Fichtenblöcken muss gepflanztes Laubholz aktuell noch geschützt werden. Jagdlich werden seit gut 10 Jahren die rechtlich möglichen Maßnahmen genutzt, um den dringenden Waldumbau und die Wiederbestockung der Schadflächen durch eine effektive Bejagung (Intervalljagd) des verbeißenden Schalenwilds zu flankieren.
Ausblick
Wenn alles wie bisher läuft, ist in der kommenden Waldgeneration ein Laubholzanteil von ca. 30% zu erwarten; d.h. neben den Pionierbaumarten v.a. Buche, Bergahorn und Eiche. Bis auf Elsbeere und Speierling finden sich auf der Fläche fast alle heimischen Baumarten an.
Perspektivisch ist die Waldentwicklung mit waldbaulichen Mitteln in den letzten Jahren allerdings deutlich unberechenbarer und schwieriger zu steuern, da durch die fortschreitende Trockenheit und die damit einhergehenden Borkenkäfermassenvermehrungen vieles aufs Neue bewertet werden muss und unplanmäßige – (Kalamitäts-) Nutzungen anfallen.