Die Nossentiner Heide befindet sich im Zentrum des Landes Mecklenburg-Vorpommern, am nördlichen Rand der Mecklenburger Seenplatte und etwa 60 km südlich von Rostock im Wuchsgebiet Mittelmecklenburger Jungmoränenland des nordostdeutschen Tieflands. Hier war vor rd. 18.000 Jahren die Eisrandlage des Pommerschen Stadiums der Weichsel-Kaltzeit, deren glaziale Serie die Landschaft prägt. Das geschlossene Waldgebiet ist ca. 18.000 ha groß. Es herrscht das mäßig trockene Tieflandklima (Klimastufe tm). Die Höhenlage schwankt zwischen 60 und 80 m ü. NN. Der Niederschlag liegt im dreißigjährigem Mittel zwischen 550 mm und 600 mm pro Jahr. Die Böden, überwiegend Sandbraunerden, sind von ziemlich armer bis kräftiger Trophie. Natürliche Waldgesellschaft in der Nossentiner Heide ist v. a. der Hainsimsen-Rot-Buchen-Wald.
Die naturnahe Waldbau- und Jagdstrategie der Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern AöR hat im Landeswaldteil der Nossentiner Heide (ca. 7.500 ha) einen stabilen, arten- und strukturreichen Wald zum Ziel, der auf ökologischen Grundlagen bewirtschaftet wird. Auf ca. 3.500 ha haben dafür geeigneten Bestände der Wald-Kiefer Unter- und Zwischenstände, vor allem aus Rot-Buche. Die Waldverjüngung ist ohne Wildabwehrzäune für Rot-Buche, Wald-Kiefer, Douglasie und Lärchen möglich.
Wild und Jagd
Es gibt Rehwild, Rotwild, Damwild und Schwarzwild. Laut Streckenrückrechnung beträgt der Frühjahrsbestand Rotwild rd. 2,3 St./100 ha, Damwild rd.2,1 St./100 ha und Rehwild rd. 10 St./100 ha. Weiterhin gibt es ein nachweislich reproduzierendes Wolfsrudel mit mindestens ca. 10 Individuen. Problematisch ist die sehr große Konzentration von Rotwild im nördlichen Bereich des Einstandsgebietes in Privatwäldern mit starken Auswirkungen im angrenzenden Wald des Forstamtes Nossentiner Heide.
Weiterhin vorkommende und geschützte Arten sind Fischotter, Fischadler, Seeadler, Wanderfalke, Habichtskauz und Kranich.
Das Untersuchungsgebiet im WiWaldI-Projekt liegt im Landeswald der Nossentiner Heide und gehört zum Forstamt Nossentiner Heide. Dieses bewirtschaftet rd. 7.600 ha Landeswald in sechs Revieren. 32 % der Waldbestände sind zwischen 60 und 79 Jahre alt. Auf 45 % der Waldfläche befinden sich zwei- und mehrschichtige Wälder. Der Holzvorrat beträgt ca. 353 Vfm/ha, der laufende Zuwachs 9,9 Vfm/ha*a = 8,2 Efm/ha*a und die Nutzung rd. 48.000 Efm/ha*a. Hauptbaumart im Oberstand ist Wald-Kiefer mit 72 % Flächenanteil, gefolgt von der Rot-Buche und Eichen mit je 5 %. Der Landeswald wird nach den Grundsätzen der naturnahen Waldwirtschaft bewirtschaftet. Ziel der Waldbewirtschaftung sind Mischwälder in Form eines Dauerwaldes mit hoher Widerstandskraft gegen biotische und abiotische Schadfaktoren.