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Monitoring der Waldbodenvegetation und Vegetationsgutachten

Universität Göttingen, Abteilung Waldbau und Waldökologie der gemäßigten Zonen, Prof. Dr. C. Ammer und HAWK, Fakultät Ressourcenmanagement Göttingen, Prof. Dr. T. Vor

Das Arbeitsprogramm der Universität Göttingen/ HAWK Göttingen besteht aus zwei Teilvorhaben:

Im 1. Teilvorhaben werden die vegetationskundlichen Außenaufnahmen und Datenerhebungen des BioWild-Projekts fortgesetzt, um die Signifikanz der Aussagen auch auf schwachen und mittleren Standorten zu erhöhen. Zusätzlich zu den Vegetations- und Verbissaufnahmen auf diesen bereits etablierten Weiserflächen werden in weiteren Betrieben (und Regionen) neue Weiseserflächenpaare angelegt, um auch dort die Basis für ein längerfristiges Monitoring zu schaffen. Ein Verschneiden der Daten von älteren und neuen Versuchsflächen kann aus statistischen Gründen allerdings nicht stattfinden.

Im 2. Teilvorhaben wird auf der Grundlage bisheriger Erfahrungen mit Vegetationsaufnahmen im Kontext von Schalenwildeinfluss, u.a. aus dem BioWild-Projekt, ein zeitgemäßes und praxistaugliches Verfahren zur Erfassung des Zustands der bodennahen Vegetation entwickelt. Dafür werden die bereits in den Bundesländern angewendeten Verfahren erfasst, bewertet und in die Entwicklung des neuen Vegetationsgutachtens einbezogen. Es hat sich herausgestellt, dass sich die von den Ländern verwendeten Vegetationsgutachten zum Teil erheblich unterscheiden und individuelle Defizite aufweisen. So wird z. B. in manchen Bundesländern Verbiss an Pflanzen bis 20 cm Höhe nicht aufgenommen. Im Biowild-Projekt wurde jedoch ein massiver Einfluss des Wildes auch auf kleine Pflanzen nachgewiesen. Auch die krautige Vegetation blieb bislang weitestgehend unberücksichtigt, obwohl sie für den Wasser- und Nährstoffhaushalt, sowie die Verjüngungsfähigkeit eines Standortes wichtig ist. Dies bedeutet, dass ein möglichst exaktes und gleichzeitig praxistaugliches Verfahren entwickelt werden muss, das modular aufgebaut sein kann und bis auf Jagdrevierebene belastbare Aussagen zulassen sollte. Das Verfahren soll auch auf der Grundlage der Erfahrungen aus dem Biowild-Projekt entwickelt werden, um den Einfluss von Schalenwild auf die floristische Diversität und Zusammensetzung der künftigen Waldgeneration des Waldes tatsächlich abbilden zu können. Im Rahmen der Novelle des Bundesjagdgesetzes werden flächendeckende Vegetationsgutachten erwartet. Das im WiWaldI-Projekt erarbeitete Muster eines modularen Vegetationsgutachtens soll den Ländern angeboten werden.