UNTERSUCHUNGSGEBIETE

DIE PILOTREGION SACHSEN-ANHALT

Die Pilotregion Sachsen-Anhalt liegt mit ihren 8.500 Hektar Wald im Herzen der Dübener Heide. Das Untersuchungsgebiet schließt dabei Flächen des Landes- und Kommunalwaldes sowie des Privatwaldes mit ein. 

Charakteristika

Kennzeichnend für die Dübener Heide ist das zentral gelegene Laubmischwaldgebiet sowie die überwiegend durch Nadelholz bestimmten Waldbilder aus Waldkiefer auf den sandigeren Böden. Die Landschaft im Südosten Sachsen-Anhalts ist geprägt durch Grundmoränen und Sanderflächen der Saalekaltzeit. Mit einer Höhenlage zwischen 80 und max. 190 Metern und durchschnittlichen Jahresniederschlägen um 600 mm ist die Dübener Heide dem mäßig trockenen Tieflandklima zuzuordnen. Typisch für die Standorte sind Sandbraunerden unterschiedlicher Ausprägung mit mittlerer und geringerer Nährstoffausstattung. 

Waldumbau mit Herausforderung Wolf

Auf mittleren Standorten erfolgt der Waldumbau mit den der potentiellen natürlichen Vegetation angehörenden Baumarten Traubeneiche, Rotbuche und Kiefer und Beteiligung von Douglasie, Lärche und Roteiche. Als ehemaliges "Rauchschadensgebiet" weisen die Waldböden in der Pilotregion teils hohe Stickstoff- sowie aus der Braunkohleverfeuerung stammende hohe Schwefel- und Kalkananreicherungen auf. Die chemischen Veränderungen des Oberbodens führten auf großen Flächen zur Ausbildung einer sogenannten "Industriefolgeflora" mit flächig ausgeprägten Grasdecken aus Landreitgras, teils angereichert mit Himbeere und Brombeeren, die zusammen mit überhöhten Reh- und Rotwildbeständen die natürliche Verjüngung des Waldes erschweren. Die Besonderheit in dieser Pilotregion ist die Anwesenheit des Wolfes, welcher organisierte Bewegungsjagden vor große Herausforderungen stellt. Die Jagd ist im Intervallregime ab dem 1. April auf Reh- und Rotwild möglich.