UNTERSUCHUNGSGEBIETE

LIEBEROSER HEIDE

Brandenburg

Die Lieberoser Heide befindet sich im Land Brandenburg etwa 100 km südöstlich von Berlin im Wuchsgebiet 11 – Mittelbrandenburger Talsand- und Moränenland – des nordostdeutschen Tieflands, Wuchsbezirk 1118 Beeskower Platte. Hier war vor rund 24.000 Jahren die Eisrandlage der Brandenburger Phase der Weichsel-Vereisung, deren glaziale Serie die Landschaft prägt. Das geschlossene Waldgebiet ist ca. 40.000 ha groß. Es herrscht südmärkischesTieflandklima (Klimastufe tT- trockenes Tieflandsklima). Die Höhenlage schwankt zwischen 30 und 50 m ü. NN. Der Niederschlag liegt zwischen 550 und 650 mm pro Jahr. Die Böden, überwiegend Podsol-Braunerden, Braunerde-Podsole und Parabraunerden-Tschernoseme, sind von armer bis ziemlich armer Trophie. Natürliche Waldgesellschaft in der Lieberoser Heide sind Wald-Kiefern-Wälder und Trauben-Eichen-Wald-Kiefern-Wald.

Wald und Wild 

Die naturnahe Waldbau- und Jagdstrategie des Landesbetriebes Forst Brandenburg wird im Landeswaldteil der Lieberoser Heide (ca. 21.000 ha), davon 19.000 ha in der Landeswaldoberförsterei Peitz und 2.000 ha in der Landeswaldoberförsterei Lübben umgesetzt. Trotz großer Anstrengungen bei der Regulation der Wildbestände ist es aufgrund der Standorte und der fehlenden Vorkommen fruktifizierender Laubbäume sowie der großen zusammenhängen Wälder der Wald-Kiefer schwer, die Anreicherung der Wälder mit Laubbäumen zur Förderung besserer Waldinnenklimate, Streuzersetzungen und Regulation von Waldinsekten zu erreichen. Im Projekt PHÖNIX (seit 2007) wurden in Kooperation mit der Prof. f. Waldschutz der TU Dresden und der Prof. f. Waldschutz der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde Anreicherungen mit Trauben-Eiche und Sand-Birke mittels kleinflächiger Vorverjüngungen vorgenommen, um die bestehenden naturnahen Wald-Kiefern-Wälder und deren Naturverjüngung mit Laubbaumkomponenten auszustatten. Es gibt Rotwild, Schwarzwild und Rehwild. Laut Streckenrückrechnung beträgt der Frühjahrsbestand Rotwild rd. 1 St./100 ha, Schwarzwild rd. 2,6 St/100 ha und Rehwild rd. 3,5 St./100 ha. Weiterhin gibt es Vorkommen von Wolf, Fischotter, Seeadler, Fischadler, Uhu, Smaragdeidechse und anderen geschützten Arten. 

Nachhaltige Bewirtschaftung nach Grundsätzen eines ökologisch orientierten Waldbaus

Das Untersuchungsgebiet im WiWaldI-Projekt liegt im Landeswald der Lieberoser Heide im so genannten Phönix-Gebiet und gehört zur Landeswaldoberförsterei Peitz. Diese bewirtschaftet rd. 22.500 ha Landeswald (nur Holzbodenfläche) in 12 Revieren. 22 % der Waldbestände sind zwischen 60 und 79 Jahre alt. Auf 35 % der Waldfläche befinden sich zwei- und mehrschichtige Wälder, Tendenz durch Naturverjüngung der Wald-Kiefer stark steigend. Der Holzvorrat beträgt ca. 260 Vfm/ha, der laufende Zuwachs 10 Vfm/ha*a = 8 Efm/ha*a und die Nutzung rd. 4 Efm/ha*a. Hauptbaumart im Oberstand ist Gemeine Kiefer mit 82 % Flächenanteil, gefolgt von Birke und Traubeneiche mit jeweils 6 %. Der Landeswald wird nach den Grundsätzen eines ökologisch orientierten Waldbaus nachhaltig bewirtschaftet (Waldvision 2030; Grüner Ordner 2004). Ziel der Waldbewirtschaftung sind standortgerechte, naturnahe und klimaplastische Wälder.