Die Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) übernimmt als leitender Partner im Verbundprojekt WILD – WALD – INNOVATION (WiWaldI) die Koordination und Steuerung der planmäßigen Projektarbeiten sowie die mediale Begleitung. Weiterhin werden als inhaltliche Schwerpunkte bearbeitet:
- die Konzeption und initiale Umsetzung von Waldumbauprojekten (Arbeitspaket 2)
- die Entwicklung von Unterstützungsszenarien für Jagdgenossenschaften (Arbeitspaket 7)
- die Weiterentwicklung der Jägeraus- und -fortbildung sowie (Arbeitspaket 8)
Ein wichtiger Fokus im Teilvorhaben 1 liegt auf dem Wissenstransfer in die und dem Dialog mit der Praxis, um gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln und in die Fläche zu bringen.
Konzeption und initiale Unterstützung von Waldumbauprojekten (Arbeitspaket 2)
In diesem Arbeitspaket geht es um die Weiterentwicklung bisheriger waldbaulicher und jagdlicher Handlungsweisen mit dem Ziel, anhand von konkreten Beispielen mögliche Schritte auf dem Weg in Richtung klimaresiliente Mischwälder aufzuzeigen. Für einige der teilnehmenden Betriebe soll beispielhaft ein zielgerichtetes Miteinander von Forst und Jagd innerhalb und zwischen benachbarten Betrieben umgesetzt werden, z.B. bei der Abstimmung von Pflanzmaßnahmen und flankierender Schwerpunktbejagung. Eine wichtige Grundlage hierzu liefern u.a. die Daten, die im Rahmen Vorgängerprojektes „BioWild“ erhoben wurden. Darüber hinaus kommt der Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren eine wichtige Rolle zu.
Entwicklung von Unterstützungsszenarien für Jagdgenossenschaften (Arbeitspaket 7)
In diesem Arbeitspaket wollen wir Werkzeuge zur Unterstützung von ehrenamtlich tätigen Vorständen von Jagdgenossenschaften entwickeln. Am Beispiel einiger Jagdgenossenschaften in den Pilotregionen untersuchen wir, welche Faktoren zu einer erfolgreichen Vertretung und Umsetzung von Waldbesitzerinteressen beitragen. Hierbei sehen wir uns u.a. Jagdgenossenschaften in Eigenbewirtschaftung an und führen eine Befragung der Jagenden durch. Darüber hinaus erarbeiten wir konkrete Hilfestellungen, wie einen Musterjagdpachtvertrag für Jagdgenossenschaften oder eine Checkliste für den gemeinsamen Waldbegang von Waldbesitzenden, Jagdpächtern und Försterinnen.
Weiterentwicklung der jagdlichen Aus- und Fortbildung (Arbeitspaket 8)
Im Fokus steht hierbei folgende Frage: Wie kann es gelingen, Jagende für die Wirkungen von Wild und Jagd auf die Waldentwicklung und die betrieblichen und ökologischen Konsequenzen von Wildeinflüssen weiter zu sensibilisieren, damit sie Partner bei der Entwicklung klimaresilienter Wälder werden? Als ein wichtiger Baustein soll im Projekt beispielhaft für einige der teilnehmenden Betriebe ein Fortbildungskonzept für eine Zusatzausbildung bzw. für die Integration waldbaulich-betrieblicher und wildökologischer Inhalte in die jagdliche Ausbildung entwickelt und erprobt werden. Die Fortbildung soll insbesondere die Bedeutung von Schalenwild und Jagd für den Wald und für den Forstbetrieb, auch vor dem Hintergrund der Klimakrise, vermitteln. Hierzu wollen wir sowohl unsere forstlichen Praxispartner als auch Jagdausübungsberechtigte in den Untersuchungsgebieten befragen. Ziel ist es einerseits herauszufinden, welche als die jagdlichen Schlüsselqualifikationen für die Entwicklung klimaresilienter Wälder angesehen werden. Andererseits wollen wir abbilden, inwieweit die jagdliche Aus- und Fortbildung aktuell diese Qualifikationen vermittelt.