Roadshow Vegetationsaufnahmen
Sommer 2024
© Alexander Seliger


Vom 24.07.2024 bis 28.08.2024 war ein Team unserer Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in ganz Deutschland unterwegs, um aktuelle Aufnahmen der Vegetation in den frisch angelegten Kontrollzäunen auf den neu hinzugekommenen Untersuchungsflächen zu machen. 

Los ging es in Sachsen-Anhalt (Ateritz, Dübener Heide), danach folgten BW/Schwarzwald (Königsfeld) / Saarland (Schmelz), Schleswig-Holstein (Lauenburg) / Mecklenburg-Vorpommern (Nossentiner Heide), NRW (Düdinghausen, Brilon) / Thüringen (Vitzerod) und zuletzt Brandenburg (Lieberoser Heide, Rochauer Heide). 

Nachdem das Team in Sachsen-Anhalt die Vegetationsaufnahmen beendet hatte, ging es nach Königsfeld in den Schwarzwald und anschließend nach Schmelz im Saarland. Das Kernteam (Prof. Dr. Torsten Vor, Jan Zäh und Dr. Alexander Seliger) wurde im Schwarzwald zusätzlich unterstützt durch Prof. Dr. Steffi Heinrichs. 

Die Auswahl der Weisergatterstandorte erfolgte in zwei Stufen: Zunächst wurden mithilfe eines Computermodells auf Grundlage von Bestandes- daten die Flächen mit der höchsten Verjüngungswahrscheinlichkeit ermittelt. In einem zweiten Schritt wurden diese dann durch die Wissenschaftler und die Praxispartner vor Ort im Gelände verifiziert. So wurden sowohl Flächenpaare in Fichtenreinbeständen als auch z.B. auf Standorten mit Freiflächencharakter (z.B. infolge einer Kalamität) ausgewählt. Beim gemeinsamen Flächenbegang im Gemeindewald Schmelz im Saarland kamen neben Stadtförster Simon Becker auch noch der Bürgermeister, interessierte Gemeindemitglieder, die Presse, sowie Gangolf Rammo, einer der Pilotverantwortlichen im Projekt WiWaldI, hinzu. 

Die nächste Station des Teams lag hoch im Norden: Gemeinsam mit Claudia Jordan-Fragstein vom Team der TU Dresden ging es nach Lauenburg auf die von Buchenwäldern geprägten Flächen der Kreisforsten. 

Zusätzlich zu den Vegetationsaufnahmen wurde hier untersucht, inwieweit die Vegetation Deckung bietet, und zwar am Beispiel unserer RehSi - einer Rehwildsilhouette. 

Auch hier fand ein Ortstermin mit den Revierleitern, Jagenden, Presse und anderen Interessierten statt, in dessen Rahmen Fragen an die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gestellt und und diskutierte konnten. Weiter ging es nach Mecklenburg-Vorpommern in die Kiefernwälder der Nossentiner Heide...

... von der Kiefer im nordostdeutschen Tiefland ging es in den Thüringer Wald auf die Flächen der FBG Totenkopf-Vitzerod bzw. der Jagdgenossenschaft Vitzerod-Georgenthal. Diese bewirtschaftet ihre Flächen jagdlich seit etwa 10 Jahren selbst - mit sichtbarem Erfolg. 

Während die potentiell natürliche Vegetation Beerstrauch-Fichten-Tannenwald, Kiefern-Tannenwald und Hainsimsen- (Eichen-) Buchenwald ist, ist aktuell die FBG noch stark nadelholzgeprägt (>95%). Es dominiert die Fichte, die allerdings zunehmend abgängig ist. Auf alten und neuen Freiflächen finden sich neben den Pionierbaumarten v.a. Buche, Bergahorn und Eiche sowie fast alle heimischen Baumarten an. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse des Teams Vegetationskunde! 

Auch hier gab es beim Ortstermin wieder die Gelegenheit, Fragen an die Wissenschaftler zu stellen und mit ihnen zu diskutieren. 

Anschließend ging es wieder zurück in die Kiefer, und zwar nach Brandenburg. In der Rochauer Heide ist dank angepasster Wildbestände die Vorausverjüngung der Kiefernaltbestände mit flächiger Eichenverjüngung, überwiegend aus Hähersaat, schon sehr weit fortgeschritten und beeindruckend zu sehen. Selbst das Blaubeerkraut war hier über kniehoch. 

In der Lieberoser Heide ergab sich ein etwas differenzierteres Bild, wie auf den kleineren Bildern (Lupe!) zu sehen ist.